Nach der Corona bedingten Absage der Cross Country Weltmeisterschaften 2020 in Albstadt wurden die Titelkämpfe gemeinsam mit den Downhill Wettbewerben in der vergangenen Woche in Leogang ausgetragen.
Die BikeSportBühne war in diesem Jahr in beiden Disziplinen mit einer Starterin vertreten. Das Wetter meinte es allerdings nicht allzu gut, sodass die großenteils neu angelegten Streckenabschitte zu einer echten Herausforderung für die besten Fahrer der Welt wurden.
Raphaela Richter reiste sicherlich mit einem guten Gefühl nach Leogang, den Ort an dem die Eckersdorferin bereits beim Weltcuprennen im vergangenen Jahr mit Platz sechs einen Coup gelandet hatte, wenngleich die Chancen auf eine Wiederholung doch eher gering schienen. Fehlte es nach der schweren Schulterverletzung im letzten Herbst und der wenigen Rennpraxis in diesem Jahr doch etwas an der Grundschnelligkeit und der dafür notwendigen Lockerheit. Während der Trainingseinheiten trocknete der Kurs zwar zunehmend ab, der Wetterbericht lies allerdings erahnen, dass der Rennsonntag zu einer wahren Schlammschlacht werden würde und so kam es dann auch. Dennoch brachte Raphaela einen beherzten Rennlauf zwar ohne großes Risiko aber auch ohne größere Fehler und Stürze ins Ziel und konnte dann abwarten wie die Favoritinnen der Strecke zum Opfer fielen. Schlussendlich konnten an diesem Tag nur fünf Frauen die Strecke schneller bezwingen, die von vielen Topstars als die technisch anspruchsvollste der letzten Jahre bezeichnet wurde.
Ein ähnlicher Cup gelang Johannes Fischbach, der sich vor wenigen Wochen das Schulterblatt gebrochen hatte, im Rennen der Männer. Aufgrund seiner frühen Startnummer konnte er lange Zeit als schnellster auf dem Hotseat verbringen (wenn man es an diesem Tag bei einstelligen Temperaturen überhaupt so bezeichnen mag). Auch der „alte Mann“ fand an diesem Tag die richtige Dosis zwischen Sicherheit und Selbstvertrauen und konnte am Ende des Tages nach dem Favoritensterben mit Platz neun ein überragendes Ergebnis feiern.
Im Cross-Country Rennen der U23 Damen, das bereits am Samstag bei vergleichsweise angenehmem Wetter und recht guten Streckenverhältnissen ausgetragen wurde, hatte sich Lia Schrievers in ihrem letzten U23 Jahr sicherlich mehr als den 21. Platz erhofft. Doch der Kurs mit seinen vielen steilen Anstiegen und kaum flüssig fahrbaren Abfahrten spielte der Neudrossenfelderin nicht unbedingt in die Karten.