Zum zweiten Mal nach 2017 wurde die Deutsche Meisterschaft im MTB-Enduro in Willingen ausgetragen. Und wiederum kehrte Raphaela Richter (29er-Racing Team) als Titelträgerin aus dem Sauerland zurück.
Nachdem sie bereits 2017 die Konkurrenz inklusive Ines Thoma mit überraschend großem Vorsprung düpiert hatte, favorisierten in der Szene dennoch erneut viele die Enduro-World-Series Dauerstarterin aus Wildpoldsried. So wurde in diesem Jahr ein enger Kampf um die Bestzeiten erwartet.
Im Umfeld der Eckersdorferin war man sich jedoch der Qualitäten der 21-jährigen Titelverteidigerin bewusst. Die Besichtigung der sechs Wertungsprüfungen am Samstag brachte zahlreiche Wurzeln, nach außen hängende Kurven und teils frische Sektionen zum Vorschein – ein Metier, in dem Richter erfahrungsgemäß ihre Stärken vollends ausspielen kann. Nach etwa dreieinhalb stündiger Fahrzeit zeigte die Uhr im Ziel eine Wertungszeit von 13:04 Minuten für das Ausnahmetalent der BikeSportBühne Bayreuth. Beim Blick auf den Vorsprung von
über 30 Sekunden bei derart kurzer Wertungszeit stutzte ein mancher, dass die Entscheidung erneut so deutlich ausfiel. Die Bronzemedaille sicherte sich Sofia Wiedenroth (Lindau). Als zweite BSB-Fahrerin überzeugte Corinna Zohner auf Platz sechs und sorgte damit für ein starkes Teamergebnis.
Bei den Männern stellten sich mit Bastian Richter, Kevin Pöhlmann und Dominik Höreth drei weitere Bayreuther der Konkurrenz. Nach einem Sturz musste Bastian Richter seine Top-Ten Ambitionen begraben. Mit einer Zeit von 12:48 Minuten konnte er zwar das Geschwisterduell für sich entscheiden, zeigte sich allerdings mit Rang 16 nicht ganz zufrieden. Höreth musste bereits bei Halbzeit die Segel streichen, zerstörte er sich doch in der dritten Stage die Felge. Für Christian Rothenbach aus Aufseß reichten 13:41 Minuten zum 34. Platz in der Elite-Klasse.
Kevin Pöhlmann kämpfte in der lizenzfreien Hobby-Klasse um eine Platzierung unter den besten 30, vergab jedoch seine Chance in der vorletzten Prüfung. Ein heftiger Abflug bescherte ihm einen derartigen Achter im Laufrad, dass der Reifen fortan im Rahmen streifte. Dennoch beendete er sein Rennen mit einer Wertungszeit von 14:48 Minuten auf Position 57.