Die Weltmeister im Mountainbike-Enduro des Jahres 2016 wurden am ersten Oktoberwochenende in Finale Ligure gekrönt. Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen reiste Radon-Magura-Factory Pilotin Raphaela Richter mit Vorsprung nach Italien. Lediglich ein Ausfall konnte den Titelgewinn noch verhindern, nichtsdestotrotz kann in diesem Sport jeder Fahrfehler zum Sturz und somit zu Verletzungen oder gravierenden technischen Defekten führen. Gerade solche Voraussetzungen können im Rennsport häufig zu einer verkrampften und somit unsauberen Fahrweise führen. So hatte es zunächst auch den Anschein, war Julie Duvert, Siegerin des letzten Laufes in Valberg, in der ersten Stage doch gleich sieben Sekunden schneller als die Eckersdorferin. Mit zwei Bestzeiten in den weiteren Prüfungen des ersten Tages eroberte Richter allerdings die Führung und ging mit einem Polster von 25 Sekunden in die Nacht. Angesichts des bevorstehenden Programms des zweiten Tages bot dieser Vorsprung allerdings keineswegs Anlass zur Entspannung. Nicht nur der erneute ca. zweieinhalbstündige Anstieg zu Beginn eines jeden Fahrtages sondern auch der flache Charakter der vier noch ausstehenden Prüfungen liesen einen Konter der Französin erwarten. Zwei Wochen vorher in Frankreich hatte die Nachwuchsfahrerin der BikeSportBühne Bayreuth am zweiten Tag nämlich nichts mehr zuzusetzen und hatte sich dort mit dem zweiten Rang begnügen müssen. Nicht so dieses Mal. Gleich zu Beginn markierte Richter zwei Bestzeiten, die zugleich die neuntschnellste Zeit im Elite-Feld bedeuteten, während die Konkurrenz strauchelte.
Zwei weitere Bestzeiten in den abschließenden Wertungsprüfungen waren somit nur noch die Kür zum Tageserfolg vor Julie Duvert und Greta Seiwald (Italien). Somit war auch die Entscheidung um den Titel der U21 Enduro Weltmeisterin am Ende mehr als eindeutig, reichte es für die neue Vizeweltmeisterin Martha Gill (Großbrittanien) an diesem Tag doch nur zum vierten Platz.
In der Damen-Elite Klasse sicherte sich Cecile Ravanel ihren ersten WM-Titel vor Isabeau Courdurier (beide Frankreich) und der Schweizerin Anita Gehrig. Ines Thoma aus Wildpoldsried kämpte in dieser Saison lange in aussichtsreicher Position um Platz drei der Gesamtwertung. Mit Rang neun in Finale Ligure musste sie jedoch mit dem vierten WM-Rang vorlieb nehmen.